In letzter Zeit bin ich wirklich häufig mit der Kamera unterwegs. Ich habe einfach wahnsinnig große Lust zu Fotografieren. Da kommt mir so ein schöner Sonnenuntergang doch ganz gelegen.
Wie ihr ja vielleicht wisst, wohnt derzeit meine Cousine bei uns. Ich liebe die Zeit mit ihr und bin wirklich sehr froh das das mit dem Praktikum geklappt hat. Das bedeutet aber auch, das immer was los ist bei uns im Haus. Mein Mann, meine Cousine, mein Bruder alle stromern hier regelmäßig rum und ich finde das auch klasse, ich bin halt ein richtiger Familienmensch.
Aber jetzt kommt das große Aber. Manchmal braucht es einfach ein bisschen Zeit für mich. Quasi ein perfekter Abend ganz für mich alleine. Keine Sorge ich habe hier niemanden vertrieben. Aber wie der Zufall es so will ist meine Cousine übers Wochenende weg gefahren. Und mein Mann und mein Bruder hatten sich für eine LAN verabredet. Tja, das klang schonmal nach Swanny-Zeit.
Und genauso kam es auch. ab 16 Uhr hatte ich das Haus ganz für mich alleine. Naja abgesehen von unseren beiden Hauskatzen. Aber die beiden Fellmonster habe ich fast den ganzen Abend nicht gesehen.
Was mache ich an so einem Tag?
Schon zwei, drei Tage zuvor hatte ich mir einen Plan für meinen Abend zurecht gelegt. Kaum waren meine Männer aus dem Haus, habe ich mich gemütlich aufs Sofa gelegt und wäre fast eingeschlafen. Das wäre echt ärgerlich gewesen, stellt euch mal vor ich hätte meinen wichtigen Abend verschlafen.
Ich konnte mich aber dann doch wieder aufraffen und um Punkt 17 Uhr stand ich in Jacke und mit gepackter Fototasche an der Tür. Viel zu früh wie sich später rausstellte.
Mein Plan war es den Sonnenuntergang und die blaue Stunde zu fotografieren. Also habe ich natürlich vorher recherchiert wann genau der Feuerball am Horizont verschwindet. So richtig wusste ich aber nicht wohin. Also habe ich etwas alt bewehrtes gewählt. Ich bin nochmal zum Hundefreilaufgehege. Dort hatte ich ja schon die Bilder im Nebel gemacht.
Die Sonne stand schön tief und ich begann munter zu knipsen. Viele freundliche Hunde und Besitzer kreuzten meinen Weg. Und ich war ganz in meinem Element. Zu Anfang merkte ich gar nicht wie schnell die Zeit verging. Als ich aber beim See ankam, war die Sonne schon fast hinter einer Anhöhe verschwunden. Gerne wäre ich noch auf die andere Seite des Sees gelaufen, aber dann hätte ich wohl gar nichts mehr vom Sonnenuntergang gesehen. Ich habe mir also einen schönen Spot gesucht und bin einfach dort geblieben. Gegenüber vom See war eine Familie mit ihren Hunden unterwegs. Die beiden müssen noch sehr jung gewesen sein, so wie die getobt haben. Ich habe mir eine ganze Weile das wilde Treiben angesehen und auf die blaue Stunde gewartet. Aber sie kam und kam nicht. Ich hatte mich wohl mächtig verrechnet. Der Weg der Sonne war doch länger als ich vermutet hatte. Irgendwann waren meine Finger so eingefroren, der Akku meiner Kamera leer und mein Magen auch, das ich entschied nach Hause zu fahren.
Ab unter die Kuscheldecke
Mir war wirklich unglaublich kalt. Ich gönnte mir also erstmal eine schöne warme Dusche. Anschließend machte ich mir was zu Essen. Mamas Nudelauflauf. Mein absolutes Lieblingsessen. Mein Mann und meine Cousine sind leider nicht so große Fans, weshalb ich ihn derzeit eher seltener mache. Um so schöner war es, ihn jetzt ganz für mich zu haben. Gemütlich mit Kuschelsocken, meiner Kuscheldecke und meinem Auflauf machte ich es mir auf dem Sofa bequem. Besser kann es doch gar nicht laufen. Neben ein bisschen Fernsehen-Zappen kamen auch irgendwann unsere Kätzchen dazu. Wir haben dann ausgiebig geschmust und ich habe noch die Fotos von der Tour gesichert.
Ich weiß, so besonders klingt der Abend nun auch wieder nicht. Aber für mich war er genau richtig. Besser hätte ich meine Zeit für mich kaum nutzen können.